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05.07.2006

Kommunaler Gasspeicher Epe gewinnt mit dem Baubeschluss an Fahrt

Aachen/Gronau. Am 5. Juli haben zwölf Energieversorgungsunternehmen und die Trianel European Energy Trading GmbH die Trianel Gasspeichergesellschaft mbH & Co. KG, kurz TGE, in Gronau gegründet. „Mit diesem Schritt nimmt die Realisierung des ersten kommunalen Gasspeicherprojekts am Standort Epe im Kreis Borken (NRW) deutlich an Fahrt auf“, teilten die Geschäftsführer Martin Hector und Christian Rhode mit.

Gleichzeitig wurde von den Gesellschaftern ein einstimmiger Baubeschluss getroffen und der Startschuss für die zügige Umsetzung des Projektes gegeben.

An der TGE, die für den Bau und künftigen Betrieb der Erdgasspeicheranlage verantwortlich ist, sind folgende Stadtwerke und kommunale Unternehmen beteiligt:

-          ewmr Energie- und Wasserversorgung Mittleres
           Ruhrgebiet mbH, Bochum

-          Energie- und Wasserversorgung Rheine GmbH

-          Gelsenwasser AG

-          GSW Gemeinschaftsstadtwerke Kamen-Bönen-
           Bergkamen GmbH

-          Hertener Stadtwerke GmbH

-          STAWAG Stadtwerke Aachen AG

-          Stadtwerke Hamm GmbH

-          Stadtwerke Lengerich GmbH

-          Stadtwerke Lünen GmbH

-          Stadtwerke Soest GmbH

-          Stadtwerke Unna GmbH

-          Teutoburger Energienetzwerk e.G., Hagen, und

-          Trianel European Energy Trading GmbH.

Die Stadtwerke Gronau GmbH streben ebenso eine Beteiligung an dem Gasspeicher an, die aus formalen Gründen noch aussteht.   

Der leistungsstarke Untergrundspeicher besteht aus drei Kavernen, ist auf die Erdgasqualität H-Gas ausgerichtet und verfügt insgesamt über ein Arbeitsgasvolumen von mehr als 120 Mio. m3N (entspricht 1,5 Mrd. KWh). Die Ausspeicherleistung der Anlage umfasst in der Summe 300.000 m³/h, und die gesamte Einspeicherleistung beläuft sich auf 150.000 m³/h. Der Speicher wird an die Ferngasnetze von E.ON Ruhrgas und RWE angebunden werden.

Der Einsatz eines Erdgasspeichers, der für die beteiligten Unternehmen zu mehr Flexibilität bei Erdgasbeschaffung und Vermarktung führt, ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Möglichkeiten des liberalisierten Gasmarktes aktiv nutzen zu können. Die beteiligten Stadtwerke werden den Speicher insbesondere zur Deckung ihrer Bedarfsspitzen einsetzen. Auch Dritten soll Speicherkapazität zugänglich gemacht werden. „Für die Trianel bedeutet der Einsatz eigener Speicherkapazitäten eine nachhaltige Stärkung für das Gasgeschäft, indem die Angebotspalette mit Speicherprodukten erweitert und das Portfoliomanagement Gas für Stadtwerke und Industriekunden ausgebaut werden kann“, führt Martin Hector aus.

Das Speicherprojekt ist gleichzeitig ein Beispiel, wie Stadtwerke ihre Unabhängigkeit durch die Bündelung von gleichgerichteten Interessen stärken. Denn bisher waren Kavernenspeicher aufgrund ihrer Größe und der damit verbundenen hohen Investitionskosten zumeist den Ferngasgesellschaften vorbehalten. Mit der TGE ist es den Projektpartnern gelungen, gemeinsam die kritische Größe zu erreichen, in kürzester Zeit die notwendigen Genehmigungen einzuholen und die Projektfinanzierung sicherzustellen.

Bereits seit Anfang der Siebziger Jahre werden in Epe Kavernen, also Hohlräume mit einem Durchmesser von etwa 100 m, zu Gasspeicherzwecken genutzt. Sie entstehen als Nebenprodukte beim Abbau von Kochsalz in einer Tiefe von 1.000 m bis 2.000 m. Mittlerweile hat sich Epe zum größten Kavernenspeicherfeld Europas entwickelt. Christian Rohde: „Die TGE Speicheranlage ist auf die Zukunft ausgerichtet. Langfristig werden wir weitere Kavernen einbinden und unsere Speicherkapazität erweitern können“. Ein weitere Besonderheit ist, dass die Anlage so ausgelegt sein wird, dass sie jedem beteiligten Speichernutzer ein Höchstmaß an Flexibilität und Verfügbarkeit gewähren wird. „Die TGE-Anlage stellt eine neue Generation von Erdgasspeichern dar“, Rhode weiter.

Nach erfolgreichem Abschluss des Basic Engineerings und Einholen der notwendigen Genehmigungen wird nun mit dem Bau begonnen. Die Inbetriebnahme des vollständig befüllten Speichers ist für Oktober 2008 geplant.

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Pressekontakt

Ihr Ansprechpartner

Ingela Marré, Pressesprecherin der Trianel GmbH

Ingela Marré

Pressesprecherin